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Leibniz Universität Hannover - Sporthistoriker erhalten Zimmermann-Medaille

Das Niedersächsische Institut für Sportgeschichte (NISH) hat zwei Wissenschaftler des Instituts für Sportwissenschaft der Leibniz Universität Hannover mit der Dr. Bernhard-Zimmermann-Medaille ausgezeichnet. Prof. Lorenz Peiffer und Dr. des. Henry Wahlig freuen sich über den mit 1000 Euro dotierten ersten Preis für die beste sporthistorische Publikation in den Jahren 2012/2013. Damit wurde ihr Buch „Juden im Sport während des Nationalsozialismus. Ein historisches Handbuch für Niedersachsen und Bremen“ ausgezeichnet, das 2012 im Wallstein Verlag Göttingen erschienen ist. Der Preis wird seit 1983 vom Niedersächsischen Institut für Sportgeschichte vergeben und zeichnet herausragende Leistungen bei der Erforschung der niedersächsischen Sportgeschichte aus.

Das Handbuch arbeitet in mehr als 40 Lokalstudien die Aktivitäten jüdischer Sportlerinnen und Sportler auf, die mit ihrem Wirken einen großen Anteil an der Entwicklung des Sportlebens in Norddeutschland hatten. Prof. Arnd Krüger, Vorsitzender des NISH, würdigte die Publikation in seiner Laudatio am 25. April 2014 als „Leuchtturm für die Erforschung des jüdischen Sportlebens in Deutschland“. Besonderes Gewicht wird in dem Buch auf die Geschichte selbstorganisierter jüdischer Sportvereine gelegt, die sich seit 1933 nach dem Ausschluss jüdischer Sportler aus den bürgerlichen Vereinen in vielen Städten und Ortschaften Niedersachsens gründeten. Selbst grundlegendste Informationen zu diesen insgesamt 27 Sportgruppen waren zuvor unerforscht. Die drei Jahre andauernden Recherchen wurden durch ein Gemeinschaftsprojekt der Leibniz Universität Hannover und der Hebräischen Universität Jerusalem möglich gemacht. Das Projekt ist vom Niedersächsischen Ministerium für Wissenschaft und Kultur finanziert worden.

Der Forschungspreis des NISH ist nach dem Sportwissenschaftler Dr. Bernhard Zimmermann benannt. Der gebürtige Ostfriese war seit 1928 Direktor des Instituts für Leibesübungen an der Universität Göttingen, bis er nach dem Machtantritt der Nationalsozialisten wegen der jüdischen Abstammung seiner Frau zur Aufgabe seiner Professur und zur Flucht nach Großbritannien gezwungen wurde. Nach Ende des Zweiten Weltkrieges wurde Bernhard Zimmermann durch die britische Militärregierung die Leitung der Sporthochschule Köln angetragen, worauf er jedoch mit Rücksicht auf die Gefühle seiner Frau verzichtete. Zimmermann verstarb 1952 in Oxford.


Hinweis an die Redaktionen

Für weitere Informationen steht Ihnen Dr. des. Henry Wahlig vom Institut für Sportwissenschaft unter Telefon +49 511 762 19443 oder per E-Mail unter henry.wahligsportwiss.uni-hannover.de gern zur Verfügung.

Presseinformation vom 07.05.2014

Authors: Leibniz Universität Hannover

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