Die Gottfried Wilhelm Leibniz Universität Hannover gedenkt seit ihrer Umbenennung regelmäßig des Geburtstages ihres Namenspatrons am 1. Juli. Traditionell wird es wieder eine Reihe von Veranstaltungen an diesem Tag geben, die den Menschen Leibniz aus unterschiedlichen wissenschaftlichen Perspektiven interdisziplinär beleuchten.

Zu Leibniz‘ geistigem „Vermächtnis“ zählt ohne Zweifel die vor genau vor 300 Jahren in Wien entstandene Monadologie. Unter dem Motto „Monaden haben kein Fenster“ findet am Dienstag, 1. Juli 2014, zwischen10:00 und 14:00 Uhr im Dekanatssitzungssaal der Wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät ein Workshop statt, an dem u. a. Prof. Heinrich Schepers (Münster) und Prof. Hans Poser (Berlin) teilnehmen, zwei Koryphäen internationaler Leibniz-Forschung.

Seit geraumer Zeit sind Leibniz‘ Überlegungen zur Kryptographie ein viel beachtetes und letztens unerwartet hochaktuell gewordenes Forschungsthema. Auf Anregung des Philosophen und amerikanischen Leibniz-Forschers Nicholas Rescher konnte eine Chiffrier-/Dechiffriermaschine, die sogenannte Machina Deciphratoria, nach Leibniz‘ Ideen gebaut werden. In seinem Vortrag und der anschließenden Führung durch die Leibniz-Dauerausstellung von 15:00 bis 16:30 Uhr im Hauptgebäude der Leibniz Universität wird der Kurator der Ausstellung Prof. Dr. Dr. h. c. mult. Erwin Stein u. a. auf die Maschine und deren Funktionsweise eingehen.

Ein weiteres Novum wird die erstmalige Präsentation aus der Leibniz’schen geologischen Sammlung sein. Die Exponate hat der Universalgelehrte während seiner Tätigkeit im Harzer Bergbau zusammengetragen. Diese Entdeckungen bilden die Grundlage der Protogaea, der ersten paläontologischen Darstellung des heutigen niedersächsischen Raumes überhaupt. In der Abschlussveranstaltung zwischen 17:00–18:30 Uhr im historischen Kali-Chemie-Hörsaal der Universität wird PD Dr. Mike Reich, Konservator und stellvertretender Leiter des Geowissenschaftlichen Museums der Universität Göttingen, Exponate aus der von ihm betreuten Sammlung vorstellen.

Für den anschließenden Festvortrag zum Thema Leibniz als „lernender“ Ingenieur im Harzer Silberbergbau konnte der vormalige Präsident der Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe (BGR) und des früheren Niedersächsischen Landesamtes für Bodenforschung, Prof. Dr.-Ing. Dr. h. c. mult. Friedrich-Wilhelm Wellmer, gewonnen werden. Darüber hinaus werden Schülerinnen und Schüler der Herschelschule, des Kurt-Schwitters-Gymnasiums und der Humboldtschule über ihre Beschäftigung mit Leibniz berichten.

Grußworte sprechen Prof. Dr.-Ing. Erich Barke, Präsident der Leibniz Universität, und Prof. Ralf Wernstedt, Präsident der Leibniz-Gesellschaft. Die musikalische Begleitung übernimmt die Capella St. Crucis (Hannover) unter der Leitung von Florian Lohmann. Im Anschluss lädt Prof. Wenchao Li, Inhaber der Leibniz-Stiftungsprofessur, zu einem Empfang ein.

Eingestimmt auf diese Veranstaltungen wird bereits am Abend des Montags, 30. Juni 2014, durch eine szenische Lesung aus dem Briefwechsel von G. W. Leibniz und Sophie Charlotte in der Neustädter Hof- und Stadtkirche, Beginn 20 Uhr. Es wirken mit: die Schauspielerinnen Christina Große (Sophie Charlotte) und Christine Krüger (Henriette Charlotte von Pöllnitz) sowie ihr Schauspielkollege Teo Vadersen als G. W. Leibniz.

Die vom Inhaber der Leibniz-Stiftungsprofessur, Prof. Wenchao Li, organisierten Veranstaltungen sind an die breite Öffentlichkeit wie an die Fachwelt gerichtet; der Eintritt zu allen Veranstaltungen ist frei. Der Flyer mit dem ausführlichen Programm kann bei Professor Li angefordert werden.

Hinweis an die Redaktionen

Für weitere Informationen steht Prof. Wenchao Li, Leibniz-Stiftungsprofessur der Universität, unter Telefon +49 511 762 17539 oder per E-Mail unter beckmannlsp.uni-hannover.de gern zur Verfügung.

Presseinformation vom 16.06.2014