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Rezension Sabine Ebert - 1813 - Kriegsfeuer und 1815 - Blutfrieden

Rezension Sabine Ebert - 1813 - Kriegsfeuer und 1815 - Blutfrieden Verlag und HP KB

Sabine Ebert“: „1813“ und „1815“ – beide erschienen im  Knaur Verlag

1813 Kriegsfeuer             ISBN 978-3-426-65214-5 aus 2013

1815 Blutfrieden             ISBN 978-3-426-65272-5 aus 2015

Sabine Ebert, Bestsellerautorin der 5 Hebammenromane (12. Jhd) und einer weiteren Episode um eine Nachfahrin ( Blut und Silber) widmet sich mit diesen beiden Romanepen einem ganz anderen Zeitabschnitt deutscher Geschichte (Anfang des 19. Jahrhunderts).

Im Mittelpunkt stehen auf der einen Seite die Geburtsstunde des modernen Europa ( die Völkerschlacht bei Leipzig 1813 – Band 1) und die Zeit zwischen der Völkerschlacht und der Schlacht von Waterloo – mit dem Wiener Kongress (1815 – Band2).

Ebert will zuallererst ein Stück deutscher Geschichte mit historischen Persönlichkeiten in ihrem eigenen Lebenslauf darstellen. Darin eingebunden sind individuelle Schicksale.

„Geschichte ist wichtig, schafft Identität, lässt uns unsere Vergangenheit verstehen und unsere Gegenwart mit anderen Augen sehen.“

Band 1: Im Frühjahr 1813 leidet ganz Europa unter der Herrschaft Napoleons. Nach seiner Niederlage in Russland verbünden sich Preußen und das Zarenreich – aber auch ein Waffenstillstand kann die bis dahin größte Schlacht der Weltgeschichte – „Die Völkerschlacht bei Leipzig“ – nicht verhindern. Die Autorin aus Sachsen-Anhalt hatte Zugang zu kaum bekannten Quellen und konnte so ein brilliant recherchiertes Historienepos entwickeln. Dies wird durch genau datierte Karten belegt. Sie knüpft in dieses überzeugende Zeitbild u.a. die Flucht der jungen Henriette, Studenten die zu den Lützower wollen, Entscheidungen eines Generals, die ungeahnte Wirkungen haben. In überzeugender Art und Weise ist es gelungen, große Weltgeschichte individuell erlebbar zu machen. Eine interessante Bildungsreise – auch für Nichthistoriker !

Band 2. Erst anderthalb Jahre nach der Völkerschlacht bei Leipzig wird Napoleon bei Waterloo (1815) endgültig bezwungen. Der Wiener Kongress (18.9.1814 – 9. 06.1815) hat zwar in Europa zahlreiche Grenzen neu festgelegt, neue Staaten definiert, trotzdem kommt es weiterhin zu unsagbarem Elend der Menschen. Diese unmenschlichen Zustände werden noch größer als Napoleon im März 1815 von Elba aus dem Exil zurückkommt. Die Heere kämpfen wieder - bis zur alles entscheidenden Schlacht von Waterloo (18.06.1815). Auch hier besticht das Epos wieder durch gekonnte Quellenverarbeitung, detaillierte Karten zu einzelnen Schlachten und der Verknüpfung von Weltgeschichte und Privatem.

Die Autorin läßt, den Leser, das Leben der Henriette weiterverfolgen, er gewinnt Einblicke in die Welt der Berliner Salons, kann Einblick nehmen in sauber belegte Geheimgespräche des Wiener Kongresses.

Alles in allem hat die Autorin ein respektables, historisch sauber recherchiertes Gesamtwerk vorgelegt, welches gut lesbar ist, dem Leser hilft, die aktuelle Weltgeschichte mit anderem Blick zu sehen.

2 Lesenswerte Romanepen !

 

Katharina Bast

Redaktion HannoverPost

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