Hans Werner Dannowski zum 80. Geburtstag - Ein Beitrag von Stadtsuperintendent Hans-Martin Heinemann
Spätestens mit seinen Jahren von 1980 bis 1998 als Stadtsuperintendent und Pastor an der Marktkirche wurde Hans Werner Dannowski zu einer der prägenden Figuren Hannovers. Bis heute lieben die Menschen seine Predigten und seine unverwechselbare Art, mit Klugheit, Tiefsinn und Bildung das Wort zu ergreifen.
In drei Aspekten will ich als sein Nach-Nachfolger, sozusagen als der „Enkel“ im Amt, beleuchten, was mir an ihm bedeutsam ist und was ihn in besonderer Weise auszeichnet:
1. Pastor und Theologe
Hans Werner Dannowski versteht sich in seinem Berufsleben und in seinem Wirken vor allem als Pastor und Theologe. Dass ein Stadtsuperintendent eine Gemeinde brauche und im Dialog mit ihr lebe, war einer der ersten Gedanken, die er mir ans Herz legte beim Kennenlernen nach meinem Dienstantritt.
Darin spiegelt sich zugleich sein Selbstverständnis – und es begegnet dem später Dazugekommenen in vielen Erzählungen, Erinnerungen und Schriftstücken. Mir bedeutet es zugleich eine kluge und angemessene Konzentration: Der so umfassend gebildete Zeitgenosse, der sich mit Freude und intellektueller Lust an Fragen der Kunst und Kultur beteiligt und auch dort als ausgewiesener Fachmann gilt, bleibt im besten Sinne des Wortes konzentriert in seiner Berufung. Er bleibt Theologe und Pastor, Prediger und Seelsorger – in aller Weltgewandtheit ein Mann der Kirche
2. Schriftsteller und Erzähler
Seine weiche, klare Stimme und die Schönheit seiner Sprache machen ihn zu einem besonderen Erzähler. Wie nur wenige vermag er es, seine Hörerinnen und Hörer auf kleine und große Entdeckungsreisen mitzunehmen. Es ist, als ob man mit leichter Hand geführt wird, und doch findet man bei jedem Schritt großes Wissen aus Kultur und Geschichte. Noch beim Lesen begegnet man einem Erzähler im besten Sinne des Wortes. Man nimmt seine Bücher gerne in die Hand – und ist beglückt, wenn man seine Texte von ihm selbst gesprochen hört.
3. Ökumeniker und Freund des Dialogs
Der evangelische Pastor und Theologe hat bleibende Zeichen der Offenheit und Begegnung gesetzt: im Dialog mit den christlichen Geschwistern, den jüdischen Gemeinden, den Menschen anderer Religionen. In der Begegnung mit Kunst und Kultur, mit den Partnerstädten nicht alleine in Europa. Sein ganzes Wirken ist durchzogen von diesen Spuren. Dass wir Bürger der einen Welt sind, hat er mit Überzeugung und Engagement gelebt, dass diese Welt insbesondere in den Städten zuhause ist, hat er – oft vorweg gehend – verantwortlich mitgestaltet. Von dieser Offenheit sind sein Glaube und seine Wirkungsgeschichte geprägt. Darin ist er seinen Nachfolgern ein bleibendes Vorbild.
Stadtkirchenverband und Marktkirchengemeinde gratulieren ihrem langjährigen Stadtsuperintendenten und Pastor von ganzem Herzen!
Quelle: Evangelisch-lutherischer Stadtkirchenverband Hannover