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Wege ins Studium öffnen: TechColleges fördern Schülerinnen und Schüler berufsbildender Schulen

Wege ins Studium öffnen: TechColleges fördern Schülerinnen und Schüler berufsbildender Schulen Uni Hannover

Projekt an der Leibniz Universität Hannover will Jugendliche mit und ohne Migrationshintergrund zu Lehrkräften ausbilden

 

Sie sind in der Ausbildung, wollen Werkstoffprüfer werden oder KFZ-Mechatronikerin. Sie zeigen gute Leistungen in der Berufsschule, aber an ein Studium haben sie noch nie gedacht, denn in der Familie gab es bislang noch keine Akademiker. An Schülerinnen und Schüler wie diese richtet sich das neue Förderprogramm TechColleges an der Leibniz Universität Hannover. Jugendliche aus den sogenannten bildungsfernen Schichten soll der Einstieg in ein Studium erleichtert werden. Ziel ist es, insbesondere Studieninteressierte aus Familien, deren Eltern noch nicht studiert haben, zu gewinnen. Der Schwerpunkt soll dabei auf dem Lehramt an berufsbildenden Schulen liegen.

 

Das Projekt TechColleges an der Leibniz Universität Hannover wird vom niedersächsischen Ministerium für Wissenschaft und Kultur innerhalb des Programms „Wege ins Studium öffnen – Studierende der ersten Generation gewinnen“ gefördert. Mit dem Programm „Wege ins Studium öffnen“ sollen die niedersächsischen Hochschulen möglichst viele Frauen und Männer für ein Studium gewinnen und zu Beginn ihres Studiums begleiten. Das Niedersächsische Ministerium für Wissenschaft und Kultur stellt dafür in den kommenden drei Jahren insgesamt drei Millionen Euro zur Verfügung. Insgesamt 19 Projekte wurden eingereicht, von denen aktuell sieben gefördert werden.

 

Die Hochqualifizierten, die in Niedersachsen und auch bundesweit für den Arbeitsmarkt benötigt werden, müssen auch aus hochschulfernen und einkommensschwächeren Schichten mobilisiert werden. Neben den sogenannten Studierenden der 1. Generation stehen Jugendliche mit Migrationshintergrund im Fokus des Projektes. TechColleges soll Jugendliche dabei unterstützen, ihre Kompetenzen zu entfalten und eine akademische Karriere anzustreben. Das Studium für das Lehramt an berufsbildenden Schulen ist hierfür als Pilotprojekt besonders geeignet, da ein besonderer Bedarf an Fachkräften in diesem Bereich besteht. Das Zentrum für die Didaktik der Technik an der Leibniz Universität wird gemeinsam mit Kooperationspartnern, darunter auch die Berufsbildende Schule Metalltechnik Elektrotechnik der Region Hannover (bbs|me), TechColleges entwickeln und erproben.

 

„Die Hürden ein Studium aufzunehmen für diese Jugendlichen sind viel höher, da in ihren Familien keine Erfahrung mit der akademischen Welt besteht“, erklärt Dr.-Ing. Thomas Jambor vom Zentrum für die Didaktik der Technik. Langfristig könnten jedoch gerade diese Mädchen und Jungen Vorbilder für kommende Generationen sein. Um die Familien der Beteiligten für das Projekt einzunehmen, sollen auch deren Eltern umfassend informiert werden, etwa über Finanzierungsmöglichkeiten eines Studiums. „Die Kernidee ist, Jugendliche, die nicht an ein Studium denken, abzuholen“, ergänzt Prof. Dr.-Ing. Bernardo Wagner vom Zentrum für die Didaktik der Technik, der das Projekt koordiniert.

 

Das Konzept für TechColleges sieht drei Stufen vor. Während die erste Stufe an den jeweiligen Schulen integrativ im Unterricht durchgeführt wird, werden die Schülerinnen, Schüler und Studierende in der zweiten beziehungsweise dritten Stufe an die Universität kommen. So haben die Jugendlichen bereits während ihrer Schulzeit die Möglichkeit, einen Einblick in die Universitätswelt zu erhalten und im ersten Semester ihres Studiums durch bereits vertraute Personen begleitet zu werden. Die Studierenden werden dabei nicht nur bei fachlichen Problemen unterstützt. Auch die sogenannten sozialen und personellen Kompetenzen sollen gefördert werden. In allen Stufen ist eine Kombination aus Präsenz- und Online-Lehr-Angeboten vorgesehen. Insgesamt soll der zeitliche Aufwand zwei Wochenstunden nicht überschreiten. Ergänzt wird der Lehrplan durch frei belegbare Seminare wie beispielsweise Zeitmanagement.

 

Kooperationspartner sind die Fakultät für Elektrotechnik und Informatik, das Institut für Systems Engineering, das Institut für Grundlagen der Elektrotechnik und Messtechnik, das Zentrum für Lehrerbildung sowie die eLearning Service Abteilung (elsa). Am Projekt beteiligte Einrichtungen sind neben dem Zentrum für die Didaktik der Technik das Zentrum für Lehrerbildung, die Berufsbildende Schule Metalltechnik Elektrotechnik der Region Hannover und das Bildungszentrum für Technik und Gestaltung der Stadt Oldenburg.

QUelle: Uni Hannover 

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